Terence Hill wird am 29. März 1939 als Mario Girotti in Venedig geboren. Seine Eltern sind der aus Amelia in Umbrien stammende Chemiker Girolamo Girotti und die aus Lommatzsch bei Dresden stammende Hildegard Thieme. Von 1942 bis 1945 lebt die Familie bei den Großeltern von Mutter Hildegard in der sächsischen Kleinstadt, von wo der junge Mario auch die Bombardierung Dresdens miterlebt. 1945 flüchtet die Familie vor der nahenden Roten Armee und kehrt nach Italien zurück, zuerst nach Amelia und wenig später nach Rom.
Hier wird der erst 12-jährige Mario für den Film entdeckt. Es ist das Jahr 1951 und der Film des Regisseurs Dino Risi heißt „Das große Ferienabenteuer“. Mario ist nicht sicher, ob die Schauspielerei das Richtige für ihn ist, aber er spielt fortan weitere kleine Rollen und nimmt schließlich auch Schauspielunterricht am Actors Studio in Rom. So hat er bis zu seinem 20. Geburtstag im Jahr 1959 schon in 20 Filmen mitgespielt.
Den festen Entschluss Schauspieler zu werden, fasst Mario aber erst 1963, nach seiner Mitwirkung in Viscontis „Der Leopard“, wo er an der Seite von Burt Lancaster, Alain Delon und Claudia Cardinale zu sehen ist. Die internationale Aufmerksamkeit dieses Films ruft den deutschen Produzenten Horst Wendlandt auf den Plan. Er engagiert Mario für die Fortsetzung seines Erfolgsfilms „Winnetou“. Bis 1966 ist Mario in vier Karl-May-Verfilmungen und vier weiteren deutschen, bzw. österreichischen Produktionen zu sehen, u.a. in der sehr erfolgreichen Sagen-Verfilmung „Die Nibelungen“.
Im Jahr 1967 kehrt Mario nach Italien zurück, wo er gleich fünf Filme direkt hintereinander abdreht. Es soll das Jahr seines großen Durchbruchs werden, denn einer dieser Filme ist der Italo-Western „Gott vergibt - Django nie“ des italienischen Regisseurs Giuseppe Colizzi. Er hatte ursprünglich einen anderen Hauptdarsteller im Sinn, doch verletzte dieser sich bei einem Streit mit seiner Freundin am Fuß, und Colizzi brauchte einen schnell verfügbaren Ersatzmann. Mario wurde ihm empfohlen und Mario ist bereit. Sein Filmpartner ist der 10 Jahre ältere, ehemalige italienische Schwimmmeister Carlo Pedersoli, der wegen seiner hünenhaften Figur für die Rolle ausgewählt wurde. Beide Schauspieler müssen sich für den Film einen neuen Namen zulegen. Der Film soll international vermarktet werden und amerikanische Namen sind dafür besser geeignet als italienische. Mario Girotti wählt sich seinen Namen von einer Liste mit mehreren Vorschlägen aus. Er entscheidet sich für Terence Hill. Carlo Pedersoli kombiniert sich seinen Namen aus seinem Lieblingsbier und seinem Lieblingsschauspieler und nennt sich Bud Spencer. Der Film wird zu einem großen Erfolg und zieht in den nächsten zwei Jahren zwei Fortsetzungen nach sich. Terence Hill ist im Westerngenre angekommen, doch es soll noch besser kommen.
Im Jahr 1970 sucht der ehemalige Kameramann Enzo Barboni einen Produzenten für ein Skript, welches er geschrieben hat und welches er als Regisseur verfilmen möchte. Das Skript verfolgt einen neuen Ansatz, ersetzt es doch die Berge an Leichen, die es in den Italowestern üblicherweise gibt, durch viel Humor und comicartige Schlägereien. Viele Produzenten lehnen ab, doch dann spricht Barboni bei Italo Zingarelli vor, bei dem auch gerade Terence Hill und Bud Spencer anwesend sind, die ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Projekt sind. Zingarelli sagt die Finanzierung des Films zu, und Barboni entscheidet sich spontan dazu das ursprünglich nur für einen Helden ausgelegte Skript auf zwei Hauptdarsteller anzupassen und Bud und Terence dafür zu engagieren, die er beide schon von vorherigen Projekten kennt. Der Film mit dem Titel „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ startet im Dezember 1970 in den italienischen Kinos und drei Monate später auch in Deutschland. Und er wird zu einem enormen Erfolg. Noch im Jahr 1971 kommt das Team daher erneut zusammen, um eine Fortsetzung zu drehen. Barboni setzt dafür noch mehr auf Humor und die unvergleichliche Chemie der beiden Hauptdarsteller und wird dafür belohnt. Als „Vier Fäuste für ein Halleluja“ in den Kinos startet, ist der Erfolg überwältigend. In Deutschland schauen über 11 Millionen Zuschauer zu und machen den Film bis heute zu einem der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten. Terence Hill ist nun einer der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler Europas.
Bis 1985 dreht Terence Hill gemeinsam mit Bud Spencer zehn weitere Filme, wie „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“, „Zwei Missionare“, „Zwei außer Rand und Band“ oder auch „Das Krokodil und sein Nilpferd“ und „Vier Fäuste gegen Rio“. Aber auch ohne seinen Stammpartner ist Terence Hill jetzt sehr erfolgreich. Auch „Mein Name ist Nobody“, „Nobody ist der Größte“, „Der Supercop“ und „Renegade“ locken ein Millionenpublikum in die Kinos.
Erst mit Beginn der 90er-Jahre zeichnet sich ab, dass die Zeit dieser Art von Komödien zu Ende geht. Der letzte gemeinsame Film mit Bud Spencer ist der 1994 gedrehte Western „Die Troublemaker“, dem an den Kinokassen der große Erfolg verwehrt bleibt. Doch Terence Hill erfindet sich Ende der 90er-Jahre noch einmal neu und wechselt von der Kinoleinwand auf den Fernsehbildschirm. Es ist das Jahr 1998 als er sich das erste Mal die Soutane des Priesters Don Matteo überzieht und damit eine weitere unglaubliche Erfolgsgeschichte ins Rollen bringt. Fortan ist Terence Hill als Don Matteo ein fester Bestandteil im Abendprogramm vieler italienischer Familien. Die Serie wird zur erfolgreichsten und langlebigsten TV-Serie Italiens. Bis 2021 entstehen 13 Staffeln mit insgesamt 265 Episoden. Dann entschließt sich Terence Hill auszusteigen. Während die Serie mit neuem Darsteller weitergeht, wendet sich Terence neuen Projekten zu. Im Jahr 2023 möchte er wieder für einen Western vor der Kamera stehen. Das Skript dazu ist bereits fertig.
Eine ausführlichere und bebilderte Biografie von Terence Hill findet ihr in der → Spencer/Hill-Datenbank.